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Königin Luise

History

Königin Luise von Preußen

wurde am 10. März 1776 in Hannover als Luise Auguste Wilhelmine Amalie Herzogin zu Mecklenburg geboren.

Sie starb im Alter von nur 34 Jahren an einer Lungenentzündung am 19. Juli 1810 als Gemahlin König Friedrich Wilhelms III. von Preußen bei einem Besuch auf Schloss Hohenzieritz im heutigen Mecklenburg-Vorpommern. Am 19. Juli 2010 jährte sich ihr Todestag zum 200. Mal.

Die Legende besagt:

Napoleon war schuld an allem. Die ehemalige europäische Großmacht Preußen, durch Friedrich dem Großen geschaffen, lag am Boden, die Flucht vor den französischen Truppen Napoleons zehrte noch an ihr. Der Typhus, die Zeit im ostpreußischen Exil in Königsberg, von wo aus das restliche Reich regiert wurde und dazu ein verunsicherter König. Das alles stürzte auf diese junge Frau ein.
Die Hofberichterstatter berichteten nach ihrem Tode, sie sei an gebrochenem Herzen gestorben. Diese Theorie bekräftigte den Luisenkult bis in die Gegenwart.


Luise war siebzehn Jahre alt, als sie im Jahre 1793 in Frankfurt zum ersten Mal den damaligen preußischen Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm III. traf. Sie war zwar keine klassische Schönheit, doch mit ihrem kindlichen Wesen, ihrer umwerfenden Natürlichkeit und dem mädchenhaften Gesicht passte sie exakt in den Mythos der damaligen Zeit.

Dennoch konnte sich der Kronprinz erst nicht zwischen Luise und ihrer jüngeren Schwester Friederike entscheiden. Er wählte am Ende die Ältere und es passierte, was nicht oft geschah: Die beiden verliebten sich mit der Zeit tatsächlich ineinander.
Und mehr noch: Sie zeigten sich öffentlich als Liebespaar, duzten sich und ihre Kinder - was in dieser Zeit bei Hofe eher ungewöhnlich war - verzichten auf jeglichen Pomp und gingen auch schon mal ohne Gefolge mitten in Berlin spazieren.

Die Bürgerherzen schlugen schneller: Luise wurde zur adligen Ikone mit bürgerlicher Optik, wann immer sie die höfische Etikette ignorierte, jubelte das Volk. Kein Wunder: Die junge Adlige traf das Lebensgefühl der meisten Preußen ins Mark, sie war eine Königin zum Anfassen, couragiert, aber nicht revolutionär. Zehn Kinder hat Luise in knapp 17 Ehejahren geboren. Drei Kinder starben früh, die anderen machten ihren Weg.

Allen voran Wilhelm, ihr zweitältester Sohn, der 1871 in Versailles zum ersten deutschen Kaiser ausgerufen wurde. 1871, nach dem deutsch-französischen Krieg und damit mehr als ein halbes Jahrhundert nach Luises demütigender Begegnung mit dem siegreichen Napoleon in Tilsit, glaubte der Sohn die Mutter zu rächen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel der Luisen-Mythos in einen ungewollten Winterschlaf. Erst nach 1989 und im Zuge der Wiedervereinigung der beiden Deutschen Staaten steigt das Interesse an der Geschichte Preußens bis heute stetig an ...


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Aktualisiert am 31 Aug 2015

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